Automous Systems

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Auch wenn wir uns an die inflationäre Verwendung von Zuschreibungen, wie “Autonomes Fahrzeug” oder “Autonome Waffensysteme”, längst gewöhnt haben, und vielen von uns auch die Rede von einem “Autonomen Kunstwerk” vertraut ist, wird einem bei näherer Beschäftigung schnell bewusst, dass sich hinter dem “Autonomie”-Begriff ein Komplex von Fragen verbirgt, der weit über unser vorgefasstes Alltagsverständnis hinaus reicht.

Mur.at beschäftigt sich 2020 mit dieser Problematik, die aktuelle Entwicklungen in Kunst und Technik gleichermaßen berührt.

In einem kollektiven Entwicklungsprozess suchen wir nach Reflexions- und Gestaltungszugängen im Rahmen der Medienkunst, die unterschiedlichen Zugängen und Auslegungsmöglichkeiten des “Autonomie”-Begriffs zwischen “Selbstbestimmung”, verborgener “Eigengesetzlichkeit” und erwählten “Spielregeln” nachgehen und in eine künstlerisch aufbereitete erfahrbare Form übertragen.

Eine offene Arbeitsgruppe, die sich 14-tägig im mur.at Projektraum trifft, wird dazu über das ganze Jahr hinweg diesen Themenkomplex erforschen und nach gestalterischen Umsetzungsformen suchen.

In einem Workshop von 13.-15. Mai werden diese Fragen zusammen mit eingeladenen Künstlerkolleg*innen und Theoretiker*innen in einem größeren Rahmen öffentlich diskutiert werden und Mitte November wird im Zuge einer ORF Kunstradio-Produktion die abschließende multimediale Umsetzung zu erleben sein. Daneben sind auch noch weitere punktuelle “Worksprints” mit eingeladenen Künstler*innen und Techniker*innen über das ganze Jahr hinweg vorgesehen.

Ziel ist es, am Beispiel dieses konkreten Leitthemas aufzuzeigen, welche innovativen Umsetzungsformen das Netz für künstlerisch-experimentelle Arbeit gegenwärtig bietet, und uns gemeinsam darin zu üben, in Teams aus Techniker*innen, Künstler*innen und Theoretiker*innen in ergänzender Weise einer derartigen Herausforderung zu stellen.